Totilas lebt nicht mehr
Kronberg (fn-press). Das einst erfolgreichste Dressurpferd der Welt, Totilas, lebt nicht mehr. Der Rapphengst v. Gribaldi, der mehr als 50 Prozent Trakehner Blut führte, wurde 20 Jahre alt. 2009 trat Totilas mit seinem niederländichen Reiter Edward Gal erstmals international in Erscheinung und gewann bei den Europameisterschaften in Windsor/GBR Einzel-Gold sowie den Mannschaftstitel mit dem niederländischen Team. Im Dezember stellten sie beim Weltcup-Turnier in London/GBR mit 92.300 Prozent einen neuen Weltrekord in der Grand Prix Kür auf. Bei den Weltreiterspielen 2010 in Lexington/USA gewannen sie alle drei Goldmedaillen, nachdem sie im Frühjahr bereits im Weltcup-Finale triumphiert hatten. Mit ihren legendären Auftritten beeindruckten sie nicht nur Pferdesport-Experten, sondern auch ein großes Publikum weit über den Pferdesport hinaus.Nach den Weltreiterspielen kauften Ann-Kathrin Linsenhoff und Paul Schockemöhle den Hengst, sein neuer Reiter wurde Linsenhoffs Stiefsohn Matthias Alexander Rath (Kronberg). Die beiden begannen ihre gemeinsame Karriere zwar mit mehreren Siegen in internationalen Grand-Prix-Prüfungen, u.a. im Nationenpreis von Aachen, konnten aber nicht an die Vorerfolge anknüpfen. 2015 wurde Totilas verletzungsbedingt aus dem großen Sport genommen und verbrachte seinen Ruhestand auf dem Schafhof im hessischen Kronberg.
Nach seiner sportlichen Karriere machte Totilas als Zuchthengst auf sich aufmerksam. Der KWPN Hengst (von Gribaldi – Glendale) stammte aus der Zucht von Jan K. und Anna Schuil. Er war als Deckhengst anerkannt für alle Zuchtverbände und stand auf dem Gestüt Schafhof sowie auf der Deckstation Schockemöhle im Deckeinsatz. Sein Sohn Total Hope OLD, der mütterlicherseits von Weihegold OLD abstammt, gewann 2019 mit Isabell Freese den Nürnberger Burg-Pokal. Edward Gal wurde in diesem Jahr mit Totilas‘ Sohn Glocks Toto jr. niederländischer Meister. Inzwischen sind 25 seiner Söhne gekört.