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[:de]Vandiver und Doug Payne im Parcours in Tokio. Foto: US Equestrian[:]

Mit dem heutigen Tag ist die Olympische Vielseitigkeit abgeschlossen. Im Feld mit dabei: fünf reingezogene Trakehner, von denen allerdings nur drei auch im Trakehner Stutbuch geführt werden. Das U.S. Team trat mit den von Windfall abstammenden väterlichen Halbbrüdern VANDIVER (a.d. Visions of Grandeur v. Mystic Replica xx – Garibaldi, Z.: Debi Crowley, B.: Doug & Jessica Payne und die Züchterin) unter Doug Payne sowie TSETSERLEG TSF (a.d. Thabana v. Buddenbrock – Humanus, Z.: Timothey Holekamp, B.: Familie Turner) unter Boyd Martin an. Beide Pferde blieben in der Dressur etwas hinter den Erwartungen der Reiter zurück, lieferten aber Spitzenrunden im sehr anspruchsvollen Gelände ab und kamen mit wenigen Zeitfehlern (Vandiver 6,8 Punkte, Tsetserleg TSF 4,3 Punkte) uns Ziel. Beiden fiel im Springen für die Mannschaftswertung je eine Stange zu Boden, was am Ende für das Team den 6. Platz bedeutet. Dritter Teamreiter war Philipp Dutton im Sattel des belgischen Wallachs Z (kein Schreibfehler!). Die beiden Trakehner lieferten im Übrigen auch die beiden besten Ergebnisse für die Mannschaftswertung.

Und mit diesen soliden Runden gab es mit beiden ein Wiedersehen im Springen um die Einzelmedaillen, einem neuen Modus dieser Spiele, bei dem in einer abschließenden Runde der besten 25 die Einzelmedaillen erritten wurden. Vandiver und Doug Payne nahmen 4,4 Strafpunkte aus dieser finalen Runde mit und sicherten sich das beste US-Ergebnis auf Rang 16. Für Boyd Martin und seinen Tsetserleg TSF standen nach der letzten Runde 13,2 Strafpunkte auf der Uhr, und damit der 20. Platz im Gesamtklassement.

Der ebenfalls nach Reinzuchtkriterien als Trakehner gezogene, in Frankreich registrierte Wallach ABDOLUT GOLD HDC (v. Grafenstolz TSF a.d. Belle Meralaise xx v. Verglas xx – once Wild xx, Z.: Philippe Patenotte, B.: Haras des Coudrettes) und Nicolas Touzaint legten eine ähnlich grandiose Aufholjagd hin wie vorher schon Vandiver und Doug Payne (die beiden starteten von Platz 30 ins Gelände!). Absolut Gold ging von Position 32 nach der Dressur ins Rennen, blieb im Gelände fehlerfrei mit nur 0,4 Zeitstrafpunkten und auch die erste Springrunde im Mannschaftswettbewerb stand nur mit 0,4 Zeitstrafpunkten zu Buche. Das bedeutete das beste Ergebnis im französischen Team und die Bronzemedaille mit der Mannschaft! Die Finalrunde in der Einzelwertung beendeten die beiden strafpunktfrei, mit einer Finalplatzierung auf dem hervorragenden 10. Platz.

Und wenn es einen großen Sympathieträger in diesem Feld der besten 25 Buschcracks gibt, dann den Inder Fouaad Mirza, der als erster indischer Reiter seit 21 Jahren überhaupt an den Olympischen Spielen teilnimmt. Im Sattel des ehemals von Bettina Hoy in den Sport gebrachten Wallachs SEIGNEUR MEDICOTT, einem ebenfalls rein gezogenen Trakehner (westfälisch gebrannt; v. Seigneur D’Alleray xx a.d. Gina XIII v. Finley M – Unkensee, Z.: Michael Bogner, B.: Embassy Property Development PVT LTD) lag der Reiter nach der Dressur auf Platz 9, brachte aus dem Gelände außer 11,9 Zeitstrafpunkten keine Fehler mit nach Hause, musste in der Teamrunde dann aber 2 Abwürfe hinnehmen. Dennoch – was ein Riesenerfolg hier direkt in die Finalrunde zu kommen. Am Ende verließ das Parr dann vielleicht doch die Kraft (12 Fehler), aber dennoch ein respektabler 23. Platz in der Gesamtwertung ist schon ein Riesenerfolg.

 

Für die Trakehner liefen diese Olympischen Spiele wirklich ausgezeichnet – Daleras Doppelgold, Teambronze für Absolut Gold, und insgesamt noch drei weitere reingezogene Pferde mit der Elchschaufel, die in der Vielseitigkeit ohne Ausfälle das Ziel sahen, zwei davon in den Top 20 platziert – das kann sich für diese kleine Zuchtbuch mehr als sehen lassen. Einen vollständigen Hintergrundbericht wird es in der Septemberausgabe von DER TRAKEHNER zu lesen geben.