Warendorf (fn-press). Seit Monaten dürfen Freizeit- und Amateursportler*innen aufgrund der Coronavirus-Pandemie nur eingeschränkt trainieren und in beinahe allen Bundesländern keine Wettkämpfe bestreiten. Das hat im Pferdesport nicht nur Folgen für die Gesundheit von Zwei- und Vierbeinern, sondern auch für die sportliche Weiterentwicklung. Kürzlich hat die Deutsche Gesellschaft für Aerosolforschung in einem offenen Brief an die Bundesregierung auf das marginale Risiko von Infektionen unter Freiluftbedingungen hingewiesen. Aus Sicht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) muss der Wettkampfsport auch für Freizeit- und Amateursportler*innen umgehend wieder zugelassen werden. Dies haben FN und Landespferdesportverbände schon in den vergangenen Monaten gefordert.

Der sportliche Vergleich auf Turnieren ermöglicht es Pferdesportler*innen auf jedem Niveau, ihren eigenen Ausbildungs- und Leistungsstand sowie denjenigen ihrer Pferde zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Der Turniersport bietet Amateur*innen ebenso eine Plattform wie Berufsreiter*innen, die mit Ausbildung, Beritt und Verkauf von Pferden ihren Lebensunterhalt verdienen. Hier werden Mensch und Tier auch für eine spitzensportliche Laufbahn gesichtet und auf Championate vorbereitet. Damit dies umgehend wieder möglich ist, hat die FN bereits vor einem Jahr ein Konzept erarbeitet, mit Hilfe dessen die Einhaltung der erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen bei Turnierveranstaltungen sichergestellt werden kann. Auf dieser Grundlage wirbt die FN dafür, dass die Teilnahme an Pferdesportveranstaltungen für alle Pferdesportler*innen wieder möglich gemacht wird.

Dass Reitanlagen die perfekte Umgebung für sportliche Wettkämpfe in Corona-Zeiten bieten, ist mehrfach bestätigt worden. Zum einen hat eine Abschätzung, die die FN mit Hilfe des Online Kalkulators des Max-Planck-Instituts für Chemie durchgeführt hat, ergeben, dass das Ansteckungsrisiko in Reithallen durch Aerosole als vergleichsweise gering bis sehr gering einzustufen ist. Zum anderen hat die Gesellschaft für Aerosolforschung jüngst in einem offenen Brief an die politischen Entscheidungsträger*innen auf das marginale Risiko von Infektionen unter Freiluftbedingungen hingewiesen. Im Vergleich deutlich höher ist das Infektionsrisiko durch Tröpfchen bzw. direkte Kontakte in kleineren, weniger gut belüfteten Räumen wie Sattelkammern und Sanitäranlagen. Hier müssen daher Hygieneregeln greifen, um Schutz zu gewährleisten. „Das heißt für uns: Reitanlagen sind mit ihren luftigen Hallen und Außenplätzen wie geschaffen für Turniere unter Infektionsschutzbedingungen“, sagt Lauterbach und betont: „Die vorhandenen Hygienekonzepte müssen draußen, ganz besonders aber drinnen, eingehalten werden.“