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In einem Pressegespräch haben die Bundestrainer zusammen mit Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), darüber informiert, was die Pferdesportler in Paris erwartet, wie der Sichtungsweg dorthin aussieht und welche Besonderheiten es in den jeweiligen Disziplinen gibt. Die Wettbewerbe beginnen für die Reiter am 26. Juli mit der Verfassungsprüfung der Vielseitigkeitspferde und enden am 6. August mit dem Einzelfinale im Springen.

Die Olympischen Reiterspiele in Paris finden vor der gewaltigen Kulisse von Schloss Versailles statt, in dessen weitläufigen Park ein temporäres Reitstadion sowie die Geländestrecke für die Vielseitigkeit errichtet wird. Aufgrund der großen Entfernung zur Reitanlage ist das gesamte deutsche Team nicht im Olympischen Dorf untergebracht, sondern wohnt rund 20 Minuten entfernt von der Reitanlage in einem Hotel, genauer gesagt, in der neu errichteten Fortbildungsstätte eines Lebensmitteldiscounters, wie Dr. Dennis Peiler zu berichten wusste.

Die Dressurreiter starten in Paris als zweite Disziplin. Hier macht der Grand Prix den Auftakt. Dieser zählt zwar selbst nicht für das Ergebnis, hat jedoch als Qualifikation für die Teamwertung (Grand Prix Special) und die Einzelwertung (Grand Prix Kür) einen nicht unerheblichen Einfluss. „Der Grand Prix entscheidet auch über die Reihenfolge in der Teamwertung“, erklärte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Neben Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB als Nummer eins weltweit verfügt Deutschland aktuell über einen laut Bundestrainerin „sehr ausgewogenen Olympiakader“. Generell hofft sie darauf, dass der Dressursport in Paris eine positive Wahrnehmung gewinnen kann.

Erstmals begleitet der zweimalige Mannschaftsolympiasieger Peter Thomsen als verantwortlicher Bundestrainer die Vielseitigkeitsreiter nach Paris. Mit einer verkürzten Dressur, so dass alle Paare an einem Tag starten können, nur drei Paaren je Mannschaft und zwei statt einem Springen zum Abschluss unterscheidet sich die olympische Vielseitigkeit doch erheblich von einer „normalen“ Welt- oder Europameisterschaft. Auf seiner Liste für Paris stehen neben bereits hochdekorierten Reitern wie Michael Jung auch jüngere Anwärter.

Unzufrieden zeigte sich Bundestrainer Otto Becker mit dem Austragungsmodus im Springen, vor allem mit dem Wegfall des Streichergebnisses, wie es erstmals in Tokio praktiziert wurde. Deutschland reist zwar mit vier Reitern nach Paris, in der Teamwertung kommen aber nur drei zum Einsatz.

Rund drei Wochen nach den Olympischen Spielen sind die Paralympics an der Reihe. Der Modus in der Para-Dressur ähnelt dem regulären Championatsmodus. Jeweils vier Paare pro Nation können an der Einzelwertung und – sofern sie sich dafür qualifizieren – auch an der Kür teilnehmen. Nur in der Mannschaftswertung sind wie in den übrigen Disziplinen nur drei Paare erlaubt.