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Im Rahmen der FN-Tagungen in München ist der langjährige Zuchtleiter des Trakehner Verbandes Lars Gehrmann mit der Gustav-Rau-Medaille in Silber für seine Verdienste ausgezeichnet worden.

Seine Karriere im Trakehner Verband begann Lars Gehrmann zunächst als stellvertretender Zuchtleiter. 1993 wurde er dann zuerst Zuchtleiter und zwei Monate später auch Geschäftsführer des Verbandes. Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörte die Umstellung des Notensystems für Trakehner Stuteneintragungen und Fohlenbewertungen von fünf auf sieben Noten (1994). Es folgten die Verabschiedung der Reinzuchtrichtlinien für die Trakehner Zucht (1996) sowie eine neue Systematisierung der Trakehner Stutenfamilien (1999). 2005 wurde unter seiner Führung das GP-Programm eingeführt, das durch gezielte Paarung zur Qualitätsverbesserung führen soll. Vorreiter war der Trakehner Verband auch beim Aufbau eines „Gläsernen Stutbuchs“ (2011). Als erster deutscher Zuchtverband verfügte der Trakehner Verband über eine digitale Plattform zur Online-Zuchtbuchführung und zur Interaktion zwischen Züchter und Verband. Lars Gehrmann blieb aber auch weiterhin zukunftsorientiert. 2014 gehörte der Trakehner Verband zu den ersten Zuchtverbänden, die ihre Pferde linear beschreiben, und als 2016 die IAFH (International Association of Future Horse Breeding) gegründet wurde, mit dem Ziel der Entwicklung der Genomischen Selektion in der Pferdezucht, waren auch die Trakehner mit dabei.

Zu den besonderen Höhepunkten Gehrmanns beruflicher Tätigkeit zählen die Feierlichkeiten anlässlich des 275-jährigen Jubiläum des ehemaligen Hauptgestüts Trakehnen, zu denen er 2007 nach Jasnaja Polnaja im heutigen Kaliningrader Gebiet in Russland reiste. Sportliches Highlight war der Triumph der Trakehner Stute TSF Dalera BB, die 2021 mit ihrer Reiterin Jessica von Bredow-Werndl nicht nur zweifache Olympiasiegerin, sondern auch dreifache Europameisterin der Dressur wurde.

Über seinen beruflichen Einsatz für den Trakehner Verband hinaus ist Lars Gehrmann Mitinitiator des Vereins der Freunde und Förderer des ehemaligen Hauptgestütes Trakehnen sowie Gründungsmitglied der Trakehner-Turniersport-Gemeinschaft TTG. „Mit seiner ruhigen und fachlich, weitblickenden Art hat er sich als wichtige Stütze der Runde der Zuchtleitungen erwiesen und viel zum Gemeinwohl der Solidargemeinschaft der Zuchtverbände beigetragen. Dabei hat er sich nie vor Zusatzaufgaben gedrückt und konnte sich in der AG Hengstleistungsprüfung im Prozess der Privatisierung und der Fortentwicklung der HLP wertvoll einbringen und war einer der treibenden Kräfte bei den Bemühungen um den Aufbau einer Gesundheitsdatenbank“, sagte Hans-Joachim Erbel, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in seiner Laudatio. Nicht vergessen bleibe auch sein Einsatz für den Erhalt des Schenkelbrandes.

Mit den FN-Tagungen neigt sich Lars Gehrmanns Zeit als Hauptamtler beim Trakehner Verband dem Ende zu. Ab 1. Juni wird Neel-Heinrich Schoof seine Aufgaben übernehmen. Den Trakehnern bleibt Gehrmann allerdings auch weiter verbunden, nicht zuletzt über seine Frau Kristine Gehrmann-Arp, mit der zusammen er seit elf Jahren das Trakehner-Gestüt Brodersdorf betreibt. fn-press/Hb