EU-Parlament setzt den Status des Wolfes auf „geschützt“ herab
Der Schutz des Wolfs ist, nicht zuletzt aufgrund seit Jahren steigender Zahlen bei Nutztierrissen, ein heiß diskutiertes Thema. Die EU räumt Mitgliedsstaaten nun mehr Spielraum im Umgang mit dem Wolf ein. Konkret soll die sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) in Bezug auf den Wolf geändert werden. So hätten die Mitgliedsstaaten mehr Spielraum im Umgang mit ihren Wolfspopulationen – unter der Bedingung, einen „günstigen Erhaltungszustand“ als übergeordnetes Ziel zu wahren.
Nach diesem Beschluss könne auch Deutschland das nationale Recht ändern, damit der reduzierte Schutzstatus für Wölfe wirksam werde, sagte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums. Dazu seien Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz und gegebenenfalls im Bundesjagdgesetz notwendig. Bei Übernahme in deutsches Recht könnten in Zukunft In Zukunft könnten problematische Wölfe einfacher abgeschossen werden. Außer Frage steht, dass der Wolf eine geschützte Tierart bleibt. Gleichwohl heizt die Entscheidung der EU die emotional geführte Diskussion weiter an.
Die Wolfsbestände in Mitteleuropa sind in den letzten zehn Jahren stark gewachsen. Von 11.200 Tieren im Jahr 2012 gingen diese auf über 20.300 im Jahr 2023 nach oben. In Deutschland leben derzeit 209 Wolfsrudel, vor allem in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Parallel dazu häufen sich Konflikte mit der Landwirtschaft: Jährlich werden in Europa rund 65.500 Nutztiere, überwiegend Schafe und Ziegen, von Wölfen gerissen. Auch Pferde, insbesondere Fohlen, fielen den Wölfen zum Opfer, weshalb immer wieder von Pferdehaltern eine praktikable Lösung zu deren Schutz gefordert wird.
(Quellen: Sueddeutsche.de, St-georg.de)