Rotterdam/NED (fn-press). Die deutsche Dressurreiter liegen nach dem ersten Tag des Grand Prix‘ bei den Europameisterschaften in Rotterdam deutlich in Führung. Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB machten als erstes Starterpaar den Auftakt für Deutschland, sie erreichten 76.894 Prozent. Dorothee Schneider und Showtime FRH beendeten die Prüfung mit der Tagesbestleistung: 80.233 Prozent. Am Dienstag greifen auch Sönke Rothenberger mit Cosmo sowie Isabell Werth mit Bella Rose in das Geschehen ein. Dann entscheidet sich auch, ob das deutsche Team seinen EM-Titel von 2017 verteidigen kann.

So sonnig und guter Stimmung wie der erste Wettkampf-Tag in Rotterdam endete, so regnerisch und tränenreich hatte er begonnen. Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) war mit größten Hoffnungen in den Grand Prix gestartet. Ihre Trakehnerin TSF Dalera BB hatte sich zuletzt in Aachen von ihrer besten Seite gezeigt. Auch im Rotterdamer EM-Stadion leistete sich die zwölfjährige Stute von Easy Game – Handryk keinen Fehler. Nur ein ganz natürliches Bedürfnis unterbrach den Rhythmus. „Das war leider ein besch… Moment, im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist zum Heulen. Aber sie musste eben aufs Klo“, sagte Jessica von Bredow-Werndl unter Tränen, nachdem sich ihre Stute ausgerechnet in der Links-Traversale erleichtern musste und die Lektion dabei unterbrach. „Sie musste bisher nur einmal in einer Prüfung äppeln, damals ist sie aber normal weiter galoppiert. Ich frage mich, warum das ausgerechnet hier passieren musste. Es ist so schade, weil Dalera wirklich top in Schuss ist, das hat sie phasenweise auch gezeigt. Sie wollte keinen Fehler machen. Ich hatte beim Abreiten ein unglaubliches Gefühl, als wären wir auf einem ganz neuen Level. Aber die Traversale zählt in der Bewertung leider doppelt. Das ist einfach blöd gelaufen.“ Doch nach dem Malheur fingen sich die beiden Mannschaftsweltmeisterinnen schnell wieder und erhielten dennoch fast 76.894 Prozent – das zweitbeste Ergebnis des Tages.